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Der Osterspaziergang in Sachsen: Handwerk und Frühlingsfreude

Bild Dirk Sukow 
Walter Stuber & Dirk Eckart
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02Der Osterspaziergang in Sachsen: Handwerk und Frühlingsfreude

Im malerischen Sachsen, wo die Täler grünen und die Bäche sich vom eisigen Griff des Winters befreien, findet der Osterspaziergang von Johann Wolfgang von Goethe eine besondere Bedeutung. Dieses Gedicht, das im Drama “Faust” zu finden ist, entführt uns in eine Welt außerhalb der Studierzimmer und Bibliotheken – eine Welt, in der das Leben pulsiert und das Handwerk blüht.

Der Frühling erwacht

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche, Durch des Frühlings holden, belebenden Blick; Im Tale grünet Hoffnungsglück; Der alte Winter, in seiner Schwäche, Zog sich in raue Berge zurück. Von dorther sendet er, fliehend, nur Ohnmächtige Schauer körnigen Eises In Streifen über die grünende Flur; Aber die Sonne duldet kein Weißes, Überall regt sich Bildung und Streben, Alles will sie mit Farben beleben; Doch an Blumen fehlt’s im Revier, Sie nimmt geputzte Menschen dafür.

Die Auferstehung des Handwerks

Kehre dich um, von diesen Höhen Nach der Stadt zurückzusehen. Aus dem hohlen, finstern Tor Dringt ein buntes Gewimmel hervor. Jeder sonnt sich heute so gern. Sie feiern die Auferstehung des Herrn, Denn sie sind selber auferstanden, Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern, Aus Handwerks- und Gewerbesbanden, Aus dem Druck von Giebeln und Dächern, Aus der Straßen quetschender Enge, Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht Sind sie alle ans Licht gebracht.

Sachsen erwacht

Hier ist des Volkes wahrer Himmel, Zufrieden jauchzet Groß und Klein: Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein!

In Sachsen, wo die Handwerker ihre Werkstätten öffnen und die Straßen mit Farben und Leben erfüllen, spiegelt sich der Osterspaziergang wider. Die Menschen feiern nicht nur die Auferstehung des Herrn, sondern auch die Auferstehung ihrer eigenen Fähigkeiten und Talente. Aus den dunklen Gemächern der Häuser und Werkstätten treten sie ans Licht – stolz, lebendig und bereit, den Frühling zu begrüßen.

So wie Faust, der sich in dieser Szene von Selbstmordgedanken befreit und aufblüht, erleben auch die Handwerker in Sachsen ihre eigene Auferstehung. Hier, zwischen den grünen Tälern und den bunten Gassen, dürfen sie Mensch sein und ihre Kunst zum Leben erwecken.

In diesem Osterspaziergang, der die Vielfalt des Lebens und die Kraft des Handwerks feiert, erklingt das Lied der Frühlingsfreude – ein Lied, das in Sachsen besonders laut und herzlich erklingt. 🌸🌿

Euer Walter & Dirk 

Dor Ries´n Stiefl aus Leisnisch oder Debln

Dor Ries´n Stiefl aus Leisnisch
Walter Stuber & Dirk Eckart
Ausflugsziele

Die Rivalitäten zwischen einzelnen Städten werden immer seltener ein Thema in der deutschen Presse. Und wenn, dann geht es meistens um die Metropolen: Köln gegen Düsseldorf oder Mannheim gegen Ludwigshafen. Dass zwei Kleinstädte in Mittelsachsen, nämlich Döbeln und Leisnig, im ähnlichen Kontext erwähnt werden können, haben sich deren Bewohner kaum vorgestellt. Was könnte da der Grund sein? Nicht mehr und nicht weniger: Ein Stiefel der Schuhgröße 330.

Die Stadt Döbeln darf den Zunamen Stiefelstadt tragen und darauf stolz sein, den Stiefelkrieg gewonnen zu haben. So hat die lokale Presse die Ereignisse von 2012 beschrieben. Damals wurde nämlich ein Riesenstiefel, der 1925 in Döbeln gefertigt wurde, wieder der Stadt übergeben. Sie fragen sich, wer hätte den riesigen Stiefel bestellt? Tatsächlich keiner, sondern wollte damit das Handwerk auf die traditionsreiche Geschichte der Schuhmacherei in der Stadt aufmerksam machen. Trotz der imposanten Vorstellung des Stiefels ist er nach einigen Zeit in Vergessenheit geraten. Erhalten geblieben ist er dank Bemühungen der Bürger aus Leisnig, die ihn in ihre eigene Stadt geholt und sich um den Riesenstiefel jahrelang treu gekümmert haben.

Nach der politischen Wende wurden die Stimmen aus Döbeln immer lauter: Man wollte den rekordverdächtigen Stiefel zurückhaben. Die Reaktion? 1996 haben Leisniger jeden Rekordgeschlagen, als die dortige Schuhmacherei einen noch größeren Stiefel gefertigt hat. Dass es sich bei diesem Stiefel und nicht dem aus Döbeln um größten der Weld handelt, ließ man sogar vom Guinnessbuchbescheinigen. Dass die Döbelner entsetzt waren, ist wohl zu wenig gesagt. Der mögliche Rekord war nun weg und der alte Stiefel noch lange nicht in der Heimat: Erst 16 Jahre später wurde er nach Döbeln transportiert.

Bloß gewartet haben die Döbelner all die Jahre allerdings nicht. 2003 hat ein Schuhmeister aus Döbeln den zweiten Riesenstiefel vorgestellt. Dieser war 3,9 Meter hoch und damit noch höher als der Stiefel von 1925. Der Leisniger Rekord-Stiefel ist aber trotzdem am höchsten: 4,9Meter hoch und 439 Kilo schwer ist der Riese. Der Schuhmeister musste für den Stiefel sogar das Dach seiner Werkstatt opfern, damit dieser reinpasst.

Im Stiefelkrieg scheinen die beiden Parteien gewonnen zu haben. Die Döbelner haben ihren alten historischen Riesenstiefel zurück und sogar noch einen neueren dazu. Die Leisniger haben ihren Weltrekord und ein Museum für den Riesenstiefel. Und was die beiden Städte gemeinsam haben, ist die reiche Tradition des Schuhhandwerks, die hinter all den Riesenstiefeln steht und auf welche die ganze Region zweifelsohne stolz sein kann.

Euer Dirk Eckart

Dä Pfärdebahn in Debln

Pferdebahn in Döbln
Walter Stuber & Dirk Eckart
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Der historische Markt, die malerische Altstadt, das imposante Rathaus: Gibt es etwas, was diese traumhafte Kulisse noch ergänzen könnte? Die Stadt Döbelnin Mittelsachsen hat ja gesagt – und die historische Pferdebahnwieder auf die Straße gebracht. Aber keine Sorge: Die Pferdebahndient hier nicht als Verkehrsmittel, sondern bieten nur wenige touristische Fahrten an – damit die Wohle der Tiere nicht gefährdet wird. Und für alle Ästhetik-Fanswird jede solche Fahrt zum wahren Erlebnis.

Die Geschichte der Döbelner Pferdebahn beginnt im Jahr 1892. Zu diesem Zeitpunkt ist Döbeln bereits zu einem bedeutenden Eisenbahnknotenpunkt in Sachsen geworden. Die Verbindungen nach Riesa und Chemnitz, später auch nach Dresden und Leipzig, beleben die Wirtschaft der Stadt und fördern hier das Handwerk wie auch die Industrie. Ein Problem gibt es aber immer noch: Der Bahnhof liegt etwas abseits des Stadtkerns und ist für die Bewohner der Stadt nicht so leicht zu erreichen. Als Lösung werden letztendlich die Schienen auch auf den städtischen Straßen verlegt. Sie verbinden das Zentrum der Stadt durch eine circa 3 Kilometer lange Linie mit dem Bahnhof.

Zum Zeitpunkt des Baus werden die elektrischen Straßenbahnen in Berlin zwar schon seit 12 Jahren betrieben, die Pferdebahnen bleiben jedoch deutlich weiter verbreitet. So auch in Döbeln entscheidet man sich für die etablierte Zugkraft. Die Pferdebahnwird ihre Fahrgäste bis 1926 befördern und als eine der letzten in Deutschland ihren Betrieb einstellen. Gegen Elektrizität wird auch zum zweiten Mal entschieden, als Omnibusse die Passagierbeförderung übernommen haben.

Doch die Döbelner haben ihre geliebte Pferdebahn nicht vergessen. Vielmehr konnte durch Bemühungen der lokalen Initiative im Jahr 2006 eine Teilstrecke der alten Pferdebahn wieder aufgebaut werden. Seit 2007 veranstaltet Döbelner Pferdebahn e. V. regelmäßige Fahrten durch die Innenstadt. Möchten auch Sie die Geschichte hautnah erleben? Zurzeit werden die Fahrten jeweils am ersten Samstag der Monate Mai bis Oktober angeboten. Döbeln erreicht man sowohl von Dresden als auch von Leipzig kommend in weniger als eine Stunde mit dem Auto.

Übrigens: Ganzjährig geöffnet ist in Döbeln das Deutsche Pferdebahnmuseum. Der Besuch lohnt sich sowohl ergänzend zu einer historischen Fahrt als auch unabhängig davon. Wer gerne mehr über Pferdebahnen in Sachsen und außerhalb erfahren will, sollte hier unbedingt vorbeischauen.

 

Euer Dirk Eckart

Dä grossä Essä in Halsbrügge

Walter Stuber & Dirk Eckart
Ausflugsziele

Die Industriekultur zum Ansehen und Kennenlernen gibt es nicht nur im Deutschlands Westen. Auch die Industrie in Sachsen hat eine lange Geschichte, deren Denkmäler auch heute noch im Land zu finden sind. Dass Bergbau und Handwerk hier lange eine führende Rolle spielten, merkt man in vielen Ecken von Sachsen. So auch im Ort Halsbrücke in Mittelsachsen, wo die Hohe Esse beinahe in die Wolken greift.

Halsbrücke liegt vor dem Tore Freibergsund auch seine Geschichte ist mit dem Bergbau fest verbunden. Nach historischen Bergwerken und Hütten sucht man hier allerdings vergebens. Die Anlagen sind längst umzogen oder umgebaut worden und lediglich die Halsbrücker Esse, ein 140 Meter Industrieschornsteinerinnert noch an die alte Zeit. Heute zählt Halsbrücke kaum mehr als fünftausend Einwohner und hat noch immer wie damals keine eigene Kirche. Worauf die Halsbrücker aber stolz sein können: Fast vor der Tür, hier in Mittelsachsen, haben sie den europaweit höchsten Ziegelschornstein.

Die Hohe Esse ist hier in der Umgebung nicht zu übersehen. Dazu trägt nicht nur ihre eigene Größe bei, sondern auch die günstige Lage auf der Höhe. Die Halsbrücker Esse entstand allerdings nicht als Landmarke. Bereits vor ihrem Bau entwickelte sich in Mittelsachsen die Industrie und der Bergbau war einer deren wichtigsten Treiber. Während die Hüttenwerke der lokalen Wirtschaft (und zweifelsohne auch der von ganz Sachsen) guttaten, waren sie bei Bewohnern der nahegelegenen Dörfer nicht besonders beliebt. Sogar mehr: Die massiven Beschwerden wegen unsauberer Luft forderten die Industrie auf, nach Lösungen zu suchen. Eine hat man in Halsbrücke1890 gefunden. Dann wurde nämlich die Hohe Esse fertiggestellt, über welche die Rauchgase der örtlichen Hütte ganz nach oben geführt wurden – damit die Luft in Mittelsachsen sauberer bleibt, ohne den Bergbau und den Hüttenbetrieb einzuschränken.

Die Entstehung der Hohen Esse hat einst das Handwerker möglicht. Die Arbeit von vielen Mensch hat einen Schornstein, wie es solche allein in Sachsen in unzähliger Menge gibt, zum Denkmal der Baukunst gemacht. Die Planung begann mit dem Gedanken, die Schadstoffe in die Luft wenigstens 500 Meter über dem Meeresspiegel zu führen. Auf etwa 380 Metern Meereshöhe wurde demnach der Fuß platziert. Zu dieser Stelle musste eine Rohrleitung von der Hütte geführt werden und hier entstand aus massiven Tonsteinen schließlich die Hohe Esse. An der Errichtung war das Handwerk aus der Region wesentlich beteiligt. So wurde der Bau vom Schornsteinbau Heinicke aus Chemnitz übernommen. Den Betrieb gibt es heute immer noch, auch wenn nicht mehr in Sachsen: Das Handwerk-Unternehmen hat seinen Sitz mittlerweile in Düsseldorf.

Die Hohe Esse ist als Industriedenkmal nicht nur in Mittelsachsen bekannt. Als Symbol für Errungenschaften vom Bergbau und Handwerk der Region wird sie von Einheimischen und Touristen gleich geschätzt und ermöglicht dank ihrer Geschichte eine spannende Zeitreise.

Euer Dirk Eckart 

Dä Pfärdäbahn in Debln

Pfärdäbahn
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Wie vor 100 Jahren – Die Pferdebahn in Döbeln (Dä Pfärdäbahn in Debln)

Nicht einmal 100 Jahre ist es her, dass überall in Mittelsachsen das klack, klack der Pferdehufe in den Straßen überall zu hören war. Vielerlei Handwerk nutzte Pferdewagen für den Transport und in Döbeln fuhren Einwohner mit der pferdegezogenen Straßenbahn zum Bahnhof. Steigen heute auch Sie ein, denn ein paar Spezialisten haben der Pferdebahn in Döbeln neues Leben eingehaucht.

Damals und heute

Döbeln, im Landkreis Mittelsachsen, hat ein gutes Verhältnis zur eigenen Historie. Wo einst das Handwerk durch Spezialisten wie Tuchmacher, Leineweber und Hutmacher florierte, feiern die Einwohner noch heute das Handwerk mit regelmäßigen Stiefelfesten und -paraden.

Doch auch neben dem Handwerk zeigt die Stiefelstadt in Mittelsachsen ihren Bezug zur eigenen Geschichte. Zwischen 1892 und 1926 verband die Pferdebahn, eine von Pferden gezogene Straßenbahn, die Innenstadt von Döbeln mit dem 2,5 km abseits gelegenen Hauptbahnhof. Döbelns Spezialisten konnten so Ihre Handwerk in ganz Mittelsachsen anbieten. Diese Pferdebahn ist seit Juni 2007 in Teilen wieder in Betrieb, diesmal als touristische Attraktion.

Das Deutsche Pferdebahnmuseum Döbeln

Die urtümliche Pferdebahn war bei Weitem nicht die Einzige in Mittelsachsen – ein Glücksfall, wie sich später herausstellen sollte. 2002 setzte sich Spezialisten und Liebhaber zusammen und gründeten den Traditionsverein Döbelner Pferdebahn e. V., um den Fuhrbetrieb mit Originalfahrzeugen in Mittelsachsen wieder aufleben zu lassen. Sie wurden nahe Meißen fündig, wo ein Triebwagen der Meißner Straßenbahn als Gartenlaube sein Dasein fristete.

Mit viel Gespür für ihr Handwerk restaurierten Spezialisten den Triebwagen originalgetreu und brachten ihn nach Döbeln. Andere Spezialisten kümmerten sich um die Wiederherstellung eines 750 Meter langen Gleisabschnitts, auf dem die Traditionsbahn heute Touristen vom Obermarkt zum Pferdebahnmuseum kutschiert. Hier erfahren sie alles über die Geschichte der 100 Pferdebahnen in Deutschland und dürfen sich am Handwerk erfreuen, das Feinmechanikermeister Volkmar Schumann beim Erstellen der Modell-Pferdebahnanlage an den Tag legte.

Unterwegs mit den Spezialisten der Pferdebahn

Als die Spezialisten die Pferdebahn aus ihrem 100-jährigen Tiefschlaf zu neuem Leben erweckten, haben sie ihr Handwerk verstanden. Davon dürfen sich Besucher von Mittelsachsen in Döbeln selbst überzeugen.

Bei einer Fahrt mitten durch die restaurierte Innenstadt erleben die Fahrgäste das gleiche Gefühl, das ihre Urgroßeltern noch aus dem täglichen Leben kannten. Mit dem Kübel/Eimer für die Pferdeäpfel, der Klingelleine zum Anhalten und dem stetigen Trappeln der Hufe tauchen Sie in die das historische Erlebnis der Pferdebahnen in Mittelsachsen ein – Geschichte zum Anfassen für Jung und Alt.

Ihr Dirk Eckart

„Natürlich mittendrin“ – Die Landesgartenschau Sachsen

Landesgartenschau
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Wenn in Mittelsachsen die Bienen summen, die Blumen duften und Musik in der Luft liegt, dann kann es nur eins bedeuten: die Landesgartenschau in Sachsen ist in vollem Gange. In Frankenberg steht der wohl schönste Garten nicht nur dem Tourismus offen, sondern allen interessierten Menschen der Umgebung. Zwischen grünem Klassenzimmer, musikalischem Bühnenprogramm und zahlreichen Themengärten hüpft das Herz eines jeden Naturliebhabers.

Der größte Schatz von Mittelsachsen

Die blühende Natur ist eine der Hauptanziehungspunkte für den Tourismus in Sachsen. Zurzeit lockt jedoch, neben Bastei und Elbsandsteingebirge, eine neue Attraktion Besucher in unseren Freistaat: die Landesgartenschau in Frankenberg. Noch bis zum 6. Oktober 2019 darf jeder bewundern, wie Gartenbauer und Landschaftsarchitekten mehr als 10 Hektar städtische Brachfläche in einen blühenden Garten verwandelt haben.

500 Bäume haben sie dafür herbeigebracht, 15.000 Sträucher gepflanzt und 150.000 Blumenzwiebeln gesteckt. Herausgekommen ist dabei ein gewaltiges begehbares Naturkunstwerk, das für jeden etwas zu bieten hat. Baumschulgarten, grünes Klassenzimmer, Mustergrabanlagen, Imkerpavillon, Blumenhalle oder Skulpturenpfad – hier finden alle etwas zum Staunen und Genießen.

Zwei wundervolle Naturräume vereint die Landesgartenschau: den 6,1 Hektar großen Naturerlebnisraum Zschopauaue und die Paradiesgärten Mühlbachtal mit 4,7 Hektar Grünfläche. Alle Attraktionen verbindet ein barrierefreier Rundweg, der Groß und Klein zum Erkunden, Erleben und Erfahren einlädt.

Ein Garten mit Musik, Show und Lampions

Unzählige Veranstaltungen geben dem Tourismus ein passendes Rahmenprogramm und sorgen für Kurzweil für uns heimische Mittelsachsen. Zwei separate Bühnen bieten Platz für variantenreiche Blas-, Jazz- und Symphonieorchester sowie die Big Band der Bundeswehr. Darüber hinaus treten berühmte Sänger wie Ulla Meinecke, Andrea Berg, Frank Schöbel und viele mehr auf, die weit über die Grenzen von Mittelsachsen bekannt sind.

Parallel findet auf dem Gelände in Frankenberg auch der Landesentscheid im Berufswettbewerb Junge Gärtner und ein Schaubinden des Fachverbands Deutscher Floristen statt. Hier zeigen Gartenbauspezialisten und Blumenliebhaber mit geschickter Hand ihr Hand- und Kunstwerk – eine gute Gelegenheit, sich den einen oder anderen Trick abzugucken.

Staunen darf auch, wer die kunstvollen Gestalten beim Bodypainting bewundert, zum Lampionfest kommt oder die leuchtenden Paradiesgärten bei einbrechender Abenddämmerung bewundert. Der riesige Garten in Frankenberg ist mehr als eine Tourismus-Attraktion – die Landesgartenschau ist ein Erlebnis für ganz Sachsen.

Kartuffln un Kwark – Leibgericht vieler Mittelsachsen

Leibgericht
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Seien wir mal ehrlich: wir Sachsen essen gut und gerne. Während Gerichte mit bunt-exotischer Dekoration oder französisch klingenden Namen ein tolles Motiv für Instagram abgeben, greifen wir für den Heißhunger lieber nach etwas bewährtem. Für den wohlverdienten Appetit nach langem Tagewerk wählen wir Sachsen frische Produkte aus Mittelsachsen. Ein Essen ist seit Urzeiten sächsisches Leibgericht: Kartoffeln und Quark.

Zutaten für 4 Personen

Die leicht hergestellte Mahlzeit zeigt eindrucksvoll, wie lecker und sättigend mit Produkten aus Mittelsachsen gekocht werden kann. Für eine 4-Personen-Portion benötigen Sie:

  • 1,2 kg Kartoffeln
  • 500 g Magerquark
  • 2-3 EL Mineralwasser
  • 1-2 TL Zitronensaft
  • 1 Prise Zucker
  • frische Kräuter nach Wahl (Petersilie, Schnittlauch, Dill oder ähnliche)
  • Salz und Pfeffer zum Abschmecken

Vor allem bei den Kräutern dürfen Sie kreativ sein. Was in Ihrem Garten wächst, dürfen Sie gerne für Ihr Leibgericht verwenden.

Kinderleichte Zubereitung

Gerade an hochsommerlichen Tagen sind Kartoffeln und Quark ein tolles Essen, das nur minimale Zeit am heißen Herd benötigt. Die frischen Kräuter schneiden findige Sachsen direkt vor der Zubereitung im eigenen Garten.

Waschen Sie zunächst die Kartoffeln gründlich ab. Mit einer Gemüsebürste geht das im Handumdrehen. Auch Ihre Kinder dürfen Sie dabei gerne zur Mithilfe bewegen. Legen Sie die Kartoffeln anschließend in einen Kochtopf mit Salzwasser, sodass sie zu zwei Dritteln mit Wasser bedeckt sind. Kochen Sie die Kartoffeln rund 20 Minuten, bis Sie bei einer Stichprobe mit einem Küchenmesser oder Schaschlikspieß kaum noch Widerstand spüren.

Während die Kartoffeln garen, kümmern wir uns um den Quark. Waschen, schleudern und hacken Sie Ihre Gartenkräuter klein. Vermengen Sie Quark, Kräuter, Zitronensaft und Mineralwasser in einer Schüssel, bis Sie ein homogenes Gemisch erhalten. Schmecken Sie dann den Quark mit Salz, Pfeffer und Zucker nach Ihrem Geschmack ab.

Gießen Sie das Wasser der Kartoffeln ab und pellen Sie diese, solange sie noch heiß sind. Nun noch die Kartoffeln und den Quark servieren und fertig ist Ihr Leibgericht.

Tipps zum Anrichten

Als Beilage geben ein paar Spalten aromatischer Tomaten aus Mittelsachsen einen wundervollen Farb- und Geschmacksakzent. Einige Spritzer Lausitzer Leinöl geben dem Essen zusätzlich einen köstlichen Geschmack und unterstreichen dessen Herkunft aus Sachsen.

Gudn Abbedied

Nuff ins Ärzgebärsche

Erzgebirge
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Der Berg ruft in Mittelsachsen – und das seit 850 Jahren

„Komm nach Mittelsachsen“ heißt es bereits seit mehr als 850 Jahren, seit die ersten Silberfunde das Wesen des Erzgebirges prägten. Damals galt der Ruf „Komm nach Mittelsachsen“ noch den Abenteurern, Glücksrittern, Bergleuten und Handwerkern, die in Mittelsachsen eine neue Heimat fanden. Heute beanspruchen die Sachsen selbst die wundervolle Bergwelt des Erzgebirges für sich und laden mit dem Spruch „Komm nach Mittelsachsen“ Freunde und Bekannte in Deutschlands schönste Region ein.

Von den hohen Bergen bis zu den flachen Ausläufern

Mittelsachsen hat landschaftlich viel zu bieten – von den flachen Gebieten des Sächsischen Burgen und Heidelands im Norden, bis zu der bergigen Natur des östlichen Erzgebirges im Süden. Von überall folgen die Menschen dem Ruf „Komm nach Mittelsachsen“, um sich beim Sport, Erkunden der Natur und den kulinarischen Köstlichkeiten zu erholen.

Eingebettet zwischen den Städten Dresden, Leipzig und Chemnitz ist Mittelsachsen das grüne Herz von Sachsen und ein Ursprung für den wirtschaftlichen Erfolg der Region. Wer das Glück hat, Mittelsachsen seine Heimat zu nennen, der blickt voller Stolz auf „sein“ Erzgebirge.

Zwischen den Hochmooren und der einzigartigen Bergwelt hat sich die Natur jene Gegenden zurückerobert, die einst unter den Folgen der Industrialisierung litten. Die aufgegebenen Bergbauhinterlassenschaften bieten heute neue Lebensräume für gefährdete Tierarten und Wanderer dürfen sich an der seltenen und anspruchsvollen Flora erfreuen.

Heimat des Bergbaus in Sachsen

Dem Aufruf „Komm nach Mittelsachsen“ folgten tausende Sachsen erstmals im Jahre 1168. Das war das Jahr, als im heutigen Freiberg das erste Silber gefunden wurde. Auf der Suche nach Arbeit, Reichtum und einer neuen Heimat gründeten sie im Erzgebirge zahlreiche Bergstädte und -siedlungen, die heute die wertvolle Kulturlandschaft der Region bestimmen. Den Silberfunden folgte der Abbau einer Vielzahl weiterer Erze, bis 1991 die letzten Uranbergwerke geschlossen und der Bergbau eingestellt wurde.

An der Grenze zwischen Sachsen und Tschechien entstand in diesen Jahrhunderten ein kulturelles Vermächtnis, das auf der ganzen Welt einzigartig ist. Kein Wunder, dass die UNESCO sich zurzeit damit befasst, die „Montane Kulturlandschaft Erzgebirge-Krusnohori“ in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbe aufzunehmen. Für alle, die in Sachsen ihre Heimat haben, ist das der nächste logische Schritt.

Noch immer rufen die Berge

Heute sind es vor allem Urlauber und Freizeitsportler, die dem Ruf der Berge folgen. Wo einst fleißige Kumpel in den Berg eingefahren sind, frönen nun im Winter Skifahrer und Snowboarder ihrem Hobby. Im Sommer freuen sich Sportler und Anwohner über das reichhaltige Angebot zwischen Mountainbiking, den Sommerrodelbahnen, Freibädern und Minigolfanlagen. Das sanfte Hügelland im Norden lädt zudem zu ausgiebigen Fahrradtouren mit der ganzen Familie ein.

Kurzum, das Erzgebirge hält für jeden, der es im Urlaub kennenlernt oder für einen Arbeitsplatz herzieht, eine volle Palette an Freizeitaktivitäten bereit. „Komm nach Mittelsachsen“ richtet sich daher an alle, die im Herzen von Sachsen Erholung und Entspannung suchen. Wann heißt es für Sie „Nuff ins Ärzgebersche“?

Unsere Landeshauptstadt Dresden – Symbol für das Handwerk der Sachsen

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Wenn es etwas zu tun gibt, dann packen wir Sachsen zu. In keiner anderen Stadt werden Besucher so sehr Zeuge dieses Arbeitseifers wie in der Landeshauptstadt von Sachsen. Handwerk und Industrie haben mit dem Wiederaufbau der Frauenkirche, dem Sichern von Infineon als Arbeitgeber in der Region und dem Errichten der historischen Bauten im Dresdner Elbtal Großes geleistet. Über so viel Eifer freuen sich Industrie und Handwerk und wir dürfen mit stolzgeschwellter Brust durch unser königliches Dresden wandern.

Eingebettet in die schönste Landschaft Deutschlands 

Dresden zieht nicht allein als Landeshauptstadt von Sachsen die Besucher an. Eingebettet zwischen Erzgebirge und Elbsandsteingebirge im Süden und der Lausitzer Granitplatte im Norden bot die vielfältige Landschaft seit jeher einen Reichtum an Rohstoffen für das Handwerk und günstige Standortvorteile für die Industrie.

Für die Landeshauptstadt ist es da fast schon verwunderlich, dass die Stadt an der Elbe zwar flächenmäßig die viertgrößte Stadt in Deutschland ist, bei der Bevölkerungszahl aber nur auf Platz zwölf liegt. In Sachsen lieben wir halt Raum für die kreative Entfaltung. Diesen Freiheitsgedanken teilen die mehr als 550.000 Einwohner von Dresden.

Vielleicht ist es aber auch die wunderschöne Natur mitten in der Stadt, die einen Großteil der Fläche einnimmt. Immerhin dürfen sich die Bewohner der Landeshauptstadt entscheiden, ob sie Entspannung lieber auf den 30 Kilometern der Elbe suchen oder in den 62 % Wald- und Grünflächen. Dresden zählt nicht umsonst zu den grünsten Städten Europas.

Sachsens Standort für Bildung und Innovation

Als Sachsen waren wir schon immer gut darin, unser geistiges Potenzial auszureizen. Mit Kreativität und künstlerischem Geschick haben wir Dresden in jene Kunst- und Kulturmetropole verwandelt, für die Gäste aus aller Welt in die Landeshauptstadt reisen.

Daneben bringt ein breites Bildungsangebot an neun Hochschulen junge, unverbrauchte Ideen in die Stadt. Allein die Technische Universität Dresden zählt mehr als 33.500 Studenten, die sich hier für die Herausforderungen in Industrie und Handwerk ausbilden lassen. Sie machen die TU Dresden zu einer der größten Universitäten Deutschlands und zu einem wichtigen Innovationsbringer in Europa.

Von dem Angebot an hochgebildeten jungen Arbeitskräften profitieren internationale Industrie-Unternehmen wie Infineon, die Elbe Flugzeugwerke oder GlaxoSmithKline Biologicals in Dresden. Sie finden hier ihre zukünftigen Manager und technischen Experten, die den Wettbewerbsvorteil sichern.

Fit für die Zukunft

Eines ist sicher: Sachsens Landeshauptstadt ist ein Ort zum Glücklichsein. Die Besucher finden hier das kulturelle und ökologische Umfeld, in dem ihre Träume und Erwartungen in Erfüllung gehen. Die Bewohner finden in der Stadt an der Elbe ein großes Bildungsangebot und wirtschaftliche Entfaltungsmöglichkeiten.

Doch vielleicht am meisten profitieren die Unternehmen aus Industrie und Handwerk von der schönsten Stadt in Sachsen. Sie wachsen im Bewusstsein, in Dresden stets ein reiches Angebot an klugen, vorwärts denkenden und in die Zukunft blickenden Menschen zu wissen.

Unser Mittelsachsen – Im Mittelpunkt der sächsischen Heimat

Walter Stuber & Dirk Eckart
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Unser Middelsaggsn – Im Middelbungd dor säggsschn Heimad

Mittelsachsen war einst das Zentrum des Königreichs Sachsen, heute ist es der Mittelpunkt des Freistaates Sachsen. In Mittelsachsen schlägt das Herz der sächsischen Heimat. Dabei ist die touristisch, landwirtschaftlich, kulturell und wirtschaftlich attraktive Region erst seit 2008 ein eigener Landkreis. Grund genug für eine genauere Betrachtung des Landstrichs zwischen Vogtland und Lausitzer Neiße.

Die Geburt vom Landkreis Mittelsachsen

Der Landkreis Mittelsachsen erstreckt sich über eine Fläche von über 2.100 km² und liegt dort, wo einst die Landkreise Döbeln, Freiberg und Mittweida lagen. Diese Region, eingebettet zwischen Mittelsächsischem Hügelland und dem Erzgebirge, zählt seit dem 1. August 2008 als eigenständiger Landkreis.

An diesem Datum trat die sächsische Kreisreform 2008 in Kraft, welche die vorhandenen 22 Landkreise zu den heutigen 10 Landkreisen zusammenführte. Unverändert blieben dabei die unzähligen Sehenswürdigkeiten, die reichhaltige Kultur, die regionalen Produkte und vor allem die Menschen, die dieser wunderbaren Region ihren einzigartigen Charakter verleihen.

Zwischen Burgen, Schlössern und Natur

Mit seinen 789 Metern Höhe mag der Schwartenberg im Osterzgebirge vielleicht weniger Klettertouristen anlocken, als das Matterhorn oder die Eiger-Nordwand. Dafür bietet die Sächsische Schweiz jedoch großen und kleinen Sportlern alles, was Radwanderer, Städtetouristen und Wanderer in einer wundervollen Naturlandschaft lieben.

Mittelalterliche Burgen, barocke Schlösser und blühende Gärten laden in der Sächsischen Schweiz, dem Lausitzer und dem Leipziger Seenland zur Erkundung ein. Zu den schönsten davon gehören das Schloss Augustusburg, die Burgen Mildenstein in Leisnig, die Rochsburg und das Zisterzienserkloster Buch.

Wer nach seiner Städtetour in den historischen Altstädten von Leipzig und Dresden Erholung sucht, wird diese rund um die 100 Wasserspiele des Barockgartens Lichtenwalde finden.

Genießen mit allen Sinnen

Persönlichkeiten wie Johann Sebastian Bach und Richard Wagner nannten Sachsen ihre Heimat und das aus gutem Grund. Musikalisch spielt Mittelsachsen auf Weltniveau, wie Aufführungen in der Dresdner Semperoper, im Zwickauer Robert-Schumann-Haus oder Konzerte der Thomaner und Kruzianer in Leipzig und Dresden zeigen. Liebhaber der bildenden Künste finden in den Kunstsammlungen Chemnitz die Werke von Otto Dix und anderen bedeutenden Künstlern, welche die deutsche Kulturgeschichte maßgeblich beeinflusst haben.

Liebe geht durch den Magen und so spielt sich auch in Mittelsachsen die Kultur zu großen Teilen in den regionalen Küchen ab. Diesen wundervollen Landkreis erlebt hautnah, wer sich die Mittelsächsischen Köstlichkeiten buchstäblich auf der Zunge zergehen lässt. Erst wer den Dresdner Christstollen, die sächsische Eierschecke und die Leipziger Lerche gekostet hat, kann die Lebenslust der Mittelsachsen verstehen.

Mittelsachsens Menschen

Die Mittelsachsen zu verstehen, stellt für Besucher aus anderen Teilen Deutschlands zuweilen eine Herausforderung dar. Nicht nur, dass sie das sächsische „Nu“ für das hochdeutsche „Nein“ halten, auch unser breit gesprochene Dialekt hört sich ungewohnt an. So klingt aber die deutsche Sprache, wenn im Gesicht eines lebensfrohen Menschen ein breites Grinsen prangt – und lebensfroh, das sind die Mittelsachsen.

Dieses fröhliche Gemüt erklärt, warum Mittelsachsens Schüler mit guten Noten im Pisa-Test glänzen und eine Vielzahl kleiner und mittelständischer Unternehmen vor allem im Bereich der Technik für wirtschaftliche Stabilität sorgt. Mit Freude im Leben geht Arbeit leicht von der Hand.