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Unser Mittelsachsen – Im Mittelpunkt der sächsischen Heimat

Walter Stuber & Dirk Eckart
Allgemein

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Mittelsachsen war einst das Zentrum des Königreichs Sachsen, heute ist es der Mittelpunkt des Freistaates Sachsen. In Mittelsachsen schlägt das Herz der sächsischen Heimat. Dabei ist die touristisch, landwirtschaftlich, kulturell und wirtschaftlich attraktive Region erst seit 2008 ein eigener Landkreis. Grund genug für eine genauere Betrachtung des Landstrichs zwischen Vogtland und Lausitzer Neiße.

Die Geburt vom Landkreis Mittelsachsen

Der Landkreis Mittelsachsen erstreckt sich über eine Fläche von über 2.100 km² und liegt dort, wo einst die Landkreise Döbeln, Freiberg und Mittweida lagen. Diese Region, eingebettet zwischen Mittelsächsischem Hügelland und dem Erzgebirge, zählt seit dem 1. August 2008 als eigenständiger Landkreis.

An diesem Datum trat die sächsische Kreisreform 2008 in Kraft, welche die vorhandenen 22 Landkreise zu den heutigen 10 Landkreisen zusammenführte. Unverändert blieben dabei die unzähligen Sehenswürdigkeiten, die reichhaltige Kultur, die regionalen Produkte und vor allem die Menschen, die dieser wunderbaren Region ihren einzigartigen Charakter verleihen.

Zwischen Burgen, Schlössern und Natur

Mit seinen 789 Metern Höhe mag der Schwartenberg im Osterzgebirge vielleicht weniger Klettertouristen anlocken, als das Matterhorn oder die Eiger-Nordwand. Dafür bietet die Sächsische Schweiz jedoch großen und kleinen Sportlern alles, was Radwanderer, Städtetouristen und Wanderer in einer wundervollen Naturlandschaft lieben.

Mittelalterliche Burgen, barocke Schlösser und blühende Gärten laden in der Sächsischen Schweiz, dem Lausitzer und dem Leipziger Seenland zur Erkundung ein. Zu den schönsten davon gehören das Schloss Augustusburg, die Burgen Mildenstein in Leisnig, die Rochsburg und das Zisterzienserkloster Buch.

Wer nach seiner Städtetour in den historischen Altstädten von Leipzig und Dresden Erholung sucht, wird diese rund um die 100 Wasserspiele des Barockgartens Lichtenwalde finden.

Genießen mit allen Sinnen

Persönlichkeiten wie Johann Sebastian Bach und Richard Wagner nannten Sachsen ihre Heimat und das aus gutem Grund. Musikalisch spielt Mittelsachsen auf Weltniveau, wie Aufführungen in der Dresdner Semperoper, im Zwickauer Robert-Schumann-Haus oder Konzerte der Thomaner und Kruzianer in Leipzig und Dresden zeigen. Liebhaber der bildenden Künste finden in den Kunstsammlungen Chemnitz die Werke von Otto Dix und anderen bedeutenden Künstlern, welche die deutsche Kulturgeschichte maßgeblich beeinflusst haben.

Liebe geht durch den Magen und so spielt sich auch in Mittelsachsen die Kultur zu großen Teilen in den regionalen Küchen ab. Diesen wundervollen Landkreis erlebt hautnah, wer sich die Mittelsächsischen Köstlichkeiten buchstäblich auf der Zunge zergehen lässt. Erst wer den Dresdner Christstollen, die sächsische Eierschecke und die Leipziger Lerche gekostet hat, kann die Lebenslust der Mittelsachsen verstehen.

Mittelsachsens Menschen

Die Mittelsachsen zu verstehen, stellt für Besucher aus anderen Teilen Deutschlands zuweilen eine Herausforderung dar. Nicht nur, dass sie das sächsische „Nu“ für das hochdeutsche „Nein“ halten, auch unser breit gesprochene Dialekt hört sich ungewohnt an. So klingt aber die deutsche Sprache, wenn im Gesicht eines lebensfrohen Menschen ein breites Grinsen prangt – und lebensfroh, das sind die Mittelsachsen.

Dieses fröhliche Gemüt erklärt, warum Mittelsachsens Schüler mit guten Noten im Pisa-Test glänzen und eine Vielzahl kleiner und mittelständischer Unternehmen vor allem im Bereich der Technik für wirtschaftliche Stabilität sorgt. Mit Freude im Leben geht Arbeit leicht von der Hand.

Die sächsische Sprache die scheenste ist

Katrin Fay
Gedichte

Die sächsische Sprache die scheenste ist

Von der Elbe bis zum Ganges;

Sie hat so was Italienisches

Hinsichtlich des Gesanges.

Wie scheen ist doch: ja, ja, nee, nee!

Und gar nur erscht: Nu äben!

Wie scheen is ooch: Herrjemerschnee!

Es gann nischt Scheeners gäben?

 

(Karl May: Der schwarze Mustang und andere Erzählungen und Texte für die Jugend, S. 458)