Der Osterspaziergang in Sachsen: Handwerk und Frühlingsfreude

Walter Stuber & Dirk Eckart
Allgemein

02Der Osterspaziergang in Sachsen: Handwerk und Frühlingsfreude

Im malerischen Sachsen, wo die Täler grünen und die Bäche sich vom eisigen Griff des Winters befreien, findet der Osterspaziergang von Johann Wolfgang von Goethe eine besondere Bedeutung. Dieses Gedicht, das im Drama “Faust” zu finden ist, entführt uns in eine Welt außerhalb der Studierzimmer und Bibliotheken – eine Welt, in der das Leben pulsiert und das Handwerk blüht.

Der Frühling erwacht

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche, Durch des Frühlings holden, belebenden Blick; Im Tale grünet Hoffnungsglück; Der alte Winter, in seiner Schwäche, Zog sich in raue Berge zurück. Von dorther sendet er, fliehend, nur Ohnmächtige Schauer körnigen Eises In Streifen über die grünende Flur; Aber die Sonne duldet kein Weißes, Überall regt sich Bildung und Streben, Alles will sie mit Farben beleben; Doch an Blumen fehlt’s im Revier, Sie nimmt geputzte Menschen dafür.

Die Auferstehung des Handwerks

Kehre dich um, von diesen Höhen Nach der Stadt zurückzusehen. Aus dem hohlen, finstern Tor Dringt ein buntes Gewimmel hervor. Jeder sonnt sich heute so gern. Sie feiern die Auferstehung des Herrn, Denn sie sind selber auferstanden, Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern, Aus Handwerks- und Gewerbesbanden, Aus dem Druck von Giebeln und Dächern, Aus der Straßen quetschender Enge, Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht Sind sie alle ans Licht gebracht.

Sachsen erwacht

Hier ist des Volkes wahrer Himmel, Zufrieden jauchzet Groß und Klein: Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein!

In Sachsen, wo die Handwerker ihre Werkstätten öffnen und die Straßen mit Farben und Leben erfüllen, spiegelt sich der Osterspaziergang wider. Die Menschen feiern nicht nur die Auferstehung des Herrn, sondern auch die Auferstehung ihrer eigenen Fähigkeiten und Talente. Aus den dunklen Gemächern der Häuser und Werkstätten treten sie ans Licht – stolz, lebendig und bereit, den Frühling zu begrüßen.

So wie Faust, der sich in dieser Szene von Selbstmordgedanken befreit und aufblüht, erleben auch die Handwerker in Sachsen ihre eigene Auferstehung. Hier, zwischen den grünen Tälern und den bunten Gassen, dürfen sie Mensch sein und ihre Kunst zum Leben erwecken.

In diesem Osterspaziergang, der die Vielfalt des Lebens und die Kraft des Handwerks feiert, erklingt das Lied der Frühlingsfreude – ein Lied, das in Sachsen besonders laut und herzlich erklingt. 🌸🌿

Euer Walter & Dirk 

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