Haben Sie schon etwas von Teufelsbrückengehört? Als solche bezeichnet man nämlich solche Brücken, welche dank ihrer schlanken Konstruktion im Spiegelbild fast einen perfekten Kreis bilden. Früher glaubten viele, dass nur der Teufel auf diese Weise bauen konnte. Die perfekte Form ist natürlich nicht dem Teufel zu verdanken, sondern dem Handwerk und der Baukunst. Eine der bekanntesten Teufelsbrücken Deutschlands findet man in Sachsen. Die Rakotzbrücke in Kromlau im Nordosten von Sachsen ist mit ihrem filigranen Bogen und einzigartiger Steinkonstruktion jedenfalls einen Besuch wert – unabhängig davon, ob man mehr an den Teufel oder ans Handwerk glauben will.
Die geheimnisvollste Brücke von Sachsen
Die Brücke befindet sich in einem Landschaftspark am malerischen Rakotzsee. Der Park ist im 19. Jahrhundert im Auftrag eines Rittergutsbesitzers aus Sachsen erbaut worden und für seine Gartenarchitektur im romantischen Stil bekannt. Dabei ist auch eine der bekanntesten Brücken von Sachsen zwischen 1866 und 1875 entstanden. An einer engen Stelle verbindet sie die beiden Ufer von Rakotzsee, allerdings nicht auf eine ganz gewöhnliche Weise. Das Handwerk der Steinmetze hat für elegante Steingrotten auf beiden Seiten der Brücke gesorgt und die Brücke selbst als perfekten Bogen über dem See ausgeführt. Die Bauform verleiht dem Ort eine mysteriöse Atmosphäre, der die Rakotzbrücke ihre Berühmtheit in Sachsen und darüber hinaus verdankt.
Die Rakotzbrück ein neuem Glanz: Das Handwerk machtses möglich
Das Handwerk hat im Jahr 2017 übrigens ein weiteres Mal seine wichtige Rolle gespielt, als mit der umfassenden Sanierung der Rakotzbrücke begonnen wurde. Eine der Grotten war nämlich schon 1956 eingestürzt und auch der Brückenbogen war mittlerweile nicht mehr in bester Kondition. 150 Jahre nach dem Bau der Brücke stand das Handwerk fast vor gleichen Herausforderungen wie damals und hat diese erneut mit Erfolg gemeistert. Die Rakotzbrücke ist in seiner alten Form wieder da und bei den zahlreichen Besuchern beliebt. Die Brücke ist eins der bekanntesten Fotomotive von Oberlausitz und ganz Sachsen und lockt hierher die Touristen aus der ganzen Welt.
Eines ist dem Handwerk allerdings nicht gelungen: Die Rakotzbrücke ist auch nach der Sanierung nicht begehbar. Diese Entscheidung wurde zugunsten der authentischen Form getroffen, die bei der Sanierung zu erhalten galt. Die Besucher nehmen das dem Handwerk scheinbar nicht übel: Ohne Fußgänger gelingen die Fotos noch besser – und das ist schließlich für die meisten der Grund, nach Kromlau in Sachsen zu reisen.
Euer Dirk Eckart