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Dä Rakotzbrigge in Kromlau

Rakotzbrücke in Kromlau
Walter Stuber & Dirk Eckart
Ausflugsziele

Haben Sie schon etwas von Teufelsbrückengehört? Als solche bezeichnet man nämlich solche Brücken, welche dank ihrer schlanken Konstruktion im Spiegelbild fast einen perfekten Kreis bilden. Früher glaubten viele, dass nur der Teufel auf diese Weise bauen konnte. Die perfekte Form ist natürlich nicht dem Teufel zu verdanken, sondern dem Handwerk und der Baukunst. Eine der bekanntesten Teufelsbrücken Deutschlands findet man in Sachsen. Die Rakotzbrücke in Kromlau im Nordosten von Sachsen ist mit ihrem filigranen Bogen und einzigartiger Steinkonstruktion jedenfalls einen Besuch wert – unabhängig davon, ob man mehr an den Teufel oder ans Handwerk glauben will.

Die geheimnisvollste Brücke von Sachsen

Die Brücke befindet sich in einem Landschaftspark am malerischen Rakotzsee. Der Park ist im 19. Jahrhundert im Auftrag eines Rittergutsbesitzers aus Sachsen erbaut worden und für seine Gartenarchitektur im romantischen Stil bekannt. Dabei ist auch eine der bekanntesten Brücken von Sachsen zwischen 1866 und 1875 entstanden. An einer engen Stelle verbindet sie die beiden Ufer von Rakotzsee, allerdings nicht auf eine ganz gewöhnliche Weise. Das Handwerk der Steinmetze hat für elegante Steingrotten auf beiden Seiten der Brücke gesorgt und die Brücke selbst als perfekten Bogen über dem See ausgeführt. Die Bauform verleiht dem Ort eine mysteriöse Atmosphäre, der die Rakotzbrücke ihre Berühmtheit in Sachsen und darüber hinaus verdankt.

Die Rakotzbrück ein neuem Glanz: Das Handwerk machtses möglich

Das Handwerk hat im Jahr 2017 übrigens ein weiteres Mal seine wichtige Rolle gespielt, als mit der umfassenden Sanierung der Rakotzbrücke begonnen wurde. Eine der Grotten war nämlich schon 1956 eingestürzt und auch der Brückenbogen war mittlerweile nicht mehr in bester Kondition. 150 Jahre nach dem Bau der Brücke stand das Handwerk fast vor gleichen Herausforderungen wie damals und hat diese erneut mit Erfolg gemeistert. Die Rakotzbrücke ist in seiner alten Form wieder da und bei den zahlreichen Besuchern beliebt. Die Brücke ist eins der bekanntesten Fotomotive von Oberlausitz und ganz Sachsen und lockt hierher die Touristen aus der ganzen Welt.

Eines ist dem Handwerk allerdings nicht gelungen: Die Rakotzbrücke ist auch nach der Sanierung nicht begehbar. Diese Entscheidung wurde zugunsten der authentischen Form getroffen, die bei der Sanierung zu erhalten galt. Die Besucher nehmen das dem Handwerk scheinbar nicht übel: Ohne Fußgänger gelingen die Fotos noch besser – und das ist schließlich für die meisten der Grund, nach Kromlau in Sachsen zu reisen.

Euer Dirk Eckart

Vineta dä schwimmendä Kirche

schwimmende Kirche
Walter Stuber & Dirk Eckart
Ausflugsziele

02Wer nach spannenden Ausflugszielen in Sachsen und in der Nähe von Leipzig sucht, wird wohl ziemlich schnell die Vineta entdecken. Die schwimmende Kirche auf dem Störmthaler See ist eine Kulturszene, ein Veranstaltungsort und eine Idee für den nächsten Urlaub in einem. Und das echt sächsisch, weil die Vineta mit der Region und ihrer Geschichte eng verbunden ist.

Die Vineta ist seit 2010 im Wasser. Sie ist keine geweihte Kirche, obwohl sie von außen sehr ähnlich aussieht. Dies war so auch gewünscht, denn der Kirchturm ist der Magdeborner Kirche nachempfunden. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts musste Magdeborn genauso wie andere Dörfer in Sachsen dem Braunkohletagebauweichen. Um den Bedarf von Industrie und Handwerk nach Rohstoffen zu decken, mussten viele Orte in der Region ausgebaggert werden. Die Vinetawar mit ihrem Erscheinungsbild als Erinnerung an diese Orte gedacht.

In der Vineta finden in den Monaten April bis Oktober diverse Kulturveranstaltungen, Lesungen und Konzerte statt. Das höchste schwimmende Bauwerk auf dem deutschen See erreicht man mit dem Boot – und schon dabei kann man die malerischen Landschaften bewundern. Anstelle des Tagebaus sind hier heutzutage künstliche Seen zu finden. Echt sächsisch– und verlockend für einen kurzen oder längeren Urlaub. In der Nähe vom Seeufer findet man gastronomische Einrichtungen, Ferienwohnungen und Campings nach jedem Geschmack. Auch für den Urlaub mit dem Wohnmobil ist die Gegend äußerst attraktiv.

Ein aktiver Urlaub ist ebenfalls möglich, und zwar nicht nur dank der zahlreichen Wanderroute. Auch das Wassersportangebot ist eins der besten in Sachsen und reicht vom Bootsverleih bis hin zum Flyboard gerne auch mit Blick auf die Vineta. Zum Saisonstart dieses Jahr soll die schwimmende Kirche besonders frisch aussehen, denn die Veranstalter und das Handwerk haben sich um Sanierung der Fassaden bemüht. Das Handwerk musste mit Hochdruck arbeiten, damit dem umfassenden Veranstaltungsplan nichts im Wege steht.

Die Vineta kann man nicht nur im Rahmen einer Veranstaltung kennenlernen. Auch die Bootstouren werden den Besuchern regelmäßig angeboten. Auf der künstlichen Insel angekommen empfindet man schnell die Begeisterung: von dem Gedanken hinter diesem Ort und dessen Realisierung durch das Handwerk. Kommt diese Kombination Ihnen nicht echt sächsisch vor? Übrigens: Viele Besucher finden die Vineta so traumhaft, dass sie hier ihre eigene Hochzeit veranstalten. Aber selbst wenn Sie aktuell keine Hochzeit planen, sollten Sie die Vineta besuchen. Die schwimmende Kirche ist echt sächsisch und auch in Sachsen einmalig.

Euer Dirk Eckart

Dä grossä Essä in Halsbrügge

Walter Stuber & Dirk Eckart
Ausflugsziele

Die Industriekultur zum Ansehen und Kennenlernen gibt es nicht nur im Deutschlands Westen. Auch die Industrie in Sachsen hat eine lange Geschichte, deren Denkmäler auch heute noch im Land zu finden sind. Dass Bergbau und Handwerk hier lange eine führende Rolle spielten, merkt man in vielen Ecken von Sachsen. So auch im Ort Halsbrücke in Mittelsachsen, wo die Hohe Esse beinahe in die Wolken greift.

Halsbrücke liegt vor dem Tore Freibergsund auch seine Geschichte ist mit dem Bergbau fest verbunden. Nach historischen Bergwerken und Hütten sucht man hier allerdings vergebens. Die Anlagen sind längst umzogen oder umgebaut worden und lediglich die Halsbrücker Esse, ein 140 Meter Industrieschornsteinerinnert noch an die alte Zeit. Heute zählt Halsbrücke kaum mehr als fünftausend Einwohner und hat noch immer wie damals keine eigene Kirche. Worauf die Halsbrücker aber stolz sein können: Fast vor der Tür, hier in Mittelsachsen, haben sie den europaweit höchsten Ziegelschornstein.

Die Hohe Esse ist hier in der Umgebung nicht zu übersehen. Dazu trägt nicht nur ihre eigene Größe bei, sondern auch die günstige Lage auf der Höhe. Die Halsbrücker Esse entstand allerdings nicht als Landmarke. Bereits vor ihrem Bau entwickelte sich in Mittelsachsen die Industrie und der Bergbau war einer deren wichtigsten Treiber. Während die Hüttenwerke der lokalen Wirtschaft (und zweifelsohne auch der von ganz Sachsen) guttaten, waren sie bei Bewohnern der nahegelegenen Dörfer nicht besonders beliebt. Sogar mehr: Die massiven Beschwerden wegen unsauberer Luft forderten die Industrie auf, nach Lösungen zu suchen. Eine hat man in Halsbrücke1890 gefunden. Dann wurde nämlich die Hohe Esse fertiggestellt, über welche die Rauchgase der örtlichen Hütte ganz nach oben geführt wurden – damit die Luft in Mittelsachsen sauberer bleibt, ohne den Bergbau und den Hüttenbetrieb einzuschränken.

Die Entstehung der Hohen Esse hat einst das Handwerker möglicht. Die Arbeit von vielen Mensch hat einen Schornstein, wie es solche allein in Sachsen in unzähliger Menge gibt, zum Denkmal der Baukunst gemacht. Die Planung begann mit dem Gedanken, die Schadstoffe in die Luft wenigstens 500 Meter über dem Meeresspiegel zu führen. Auf etwa 380 Metern Meereshöhe wurde demnach der Fuß platziert. Zu dieser Stelle musste eine Rohrleitung von der Hütte geführt werden und hier entstand aus massiven Tonsteinen schließlich die Hohe Esse. An der Errichtung war das Handwerk aus der Region wesentlich beteiligt. So wurde der Bau vom Schornsteinbau Heinicke aus Chemnitz übernommen. Den Betrieb gibt es heute immer noch, auch wenn nicht mehr in Sachsen: Das Handwerk-Unternehmen hat seinen Sitz mittlerweile in Düsseldorf.

Die Hohe Esse ist als Industriedenkmal nicht nur in Mittelsachsen bekannt. Als Symbol für Errungenschaften vom Bergbau und Handwerk der Region wird sie von Einheimischen und Touristen gleich geschätzt und ermöglicht dank ihrer Geschichte eine spannende Zeitreise.

Euer Dirk Eckart 

Dor neuä Balgon uf dor Basdei

Bastei Balkon
Walter Stuber & Dirk Eckart
Ausflugsziele

Bekanntlich ist die Basteibrücke eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Sachsen. Viele Besucher berichten, dass man an den Landschaften der Sächsischen Schweiz gar nicht sattsehen kann. Und das, obwohl einer der schönsten und höchsten Aussichtspunkte knapp sieben Jahre lang für das Publikum nicht zugänglich war. An dieser Stelle, 190 Meter über dem Elbtal, ist nun die neue Aussichtsplattform entstanden und lädt Touristen aus Sachsen, Deutschland und der Welt wieder zum Besuch ein.

Herausforderung für Handwerk und Bau

Die Planungs- und Bauarbeiten an der Felskante haben nicht umsonst mehrere Jahre gedauert. Der erste Gedanke entstand noch bei Schließung der Anlage im Jahr 2016. 2019 wurde das Vorhaben konkretisiert und konnte nun 2023 realisiert werden. Auch wenn es uns manchmal scheint, dass die Bauprojekte hierzulande nur aus Tradition unendlich lang dauern, war der neue „Balkon Sachsens“ tatsächlich mit vielen Herausforderungen für das Handwerk verbunden. Schwieriger als bei jedem anderen Balkon hat es für die Bauarbeiten nicht nur die Höhe gemacht. Auch die Tatsache, dass inmitten eines Nationalparks gebaut werden soll, hat die Mittel massiv eingeschränkt. Das Ergebnis ist jedoch beeindruckend: Der neue Balkon schwebt über dem Fels und bietet die einzigartige Aussicht auf Bastei und Sächsische Schweiz an.

Die Bauweise: Ohne Gerüst, aber mit Rohrleitung

Zu Beginn musste das Gestein, auf dem die Plattform neu zu errichten war, gesichert werden. Schließlich lag die Sperrung der alten Terrasse am spröden Gestein der Felsen. Doch wie erreicht man diese am besten? Diskutiert wurde auch die Errichtung eines Gerüst-Systems. Die Höhe war zumindest am Anfang kein Ausschlusskriterium, da auch ähnlich hohe Kirchtürme bei Sanierung mit einem Gerüst versehen werden. Dem Gerüst wurde am Ende doch das Handwerk am Seil bevorzugt – die Höhenarbeiten übernahm ein Team der Industriekletterer. Der Beton für die Plattform wurde übrigens über eine 180 Meter lange Rohrleitung ganz nach oben transportiert.

Balkon mit weitem Blick

Anfang Februar war es so weit: Mit einer 20 x 3,5Meter großen Plattform hat Sachsen seinen Balkon wieder zurück. Die ersten Besucher konnten die Arbeit von Planern und Handwerk loben und die Aussicht reichlich genießen. Die Konstruktion hat keine ungewöhnliche Form- und Materiallösungen und passt sich deshalb besonders gut der Naturlandschaft an. Denn der Ausblick steht hier im Mittelpunkt und nicht die Plattform selbst – auch wenn diese wohl zum bekanntesten Balkon in Sachsen geworden ist. 

 

Dä Mässn in Sachsn

Jobmesse in Sachsen
Walter Stuber & Dirk Eckart
Allgemein

Vielen von Ihnen wird sicherlich bekannt sein, dass Unternehmen – ob Handwerk oder Großkonzerne – auf Messen nicht nur nach Kunden und Aufträgen suchen. Auch die Personalentwicklung wird gern in die Messehallenverlegt. Die Karriere Start-Messe in Dresden wurde zwischen dem 20. und 22. Januar als Austauschplattform für Unternehmen und Talente aus Sachsenveranstaltet. Die Themen wie Ausbildung, Berufseinstieg und Karriere standen im Mittelpunkt der Messe. Mein Team und ich konnten es nicht verpassen und waren als Vertreter des Handwerks auch dabei.

Wozu sind eigentlich Karrieremessen da?

Viele Arbeitgeber in den meisten Branchen beklagen es, neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den letzten Jahren nur schwer finden und einstellen zu können. Die Politik hat diese Entwicklung als Fachkräftemangel bezeichnet und dessen Bekämpfung zur eigenen Aufgabe erklärt. Allerdings versprechen die Studien erstmals keine gute Tendenz: Allein in Sachsenwerden im Jahr 2030 150 Tausend Arbeitnehmer fehlen; 2035 sollen weitere 60 Tausend wohl dazukommen.

Im Rückschluss heißt es, dass Arbeitgeber konkurrieren müssen, um bessere Fachkräfte für eigene Betriebe zu gewinnen. Dafür ist eine Stellenanzeige in der Zeitung oder im Internet häufig nicht mehr ausreichend. Eine Messe für Ausbildung und Karriere ist eine gute Alternative für Unternehmen, die Bewerber kennenzulernen und sich von anderen Firmen abzuheben.

Ein Mehrwert für das Handwerk

Für das Handwerkliefert eine Karrieremessebesondere Vorteile. So ist es zum Beispiel möglich, einen persönlichen Kontakt direkt herzustellen. Auf diese Weise werden viele kleine Betriebe für Bewerber attraktiv, auch wenn junge Leute für Ihre Ausbildung zunächst große Unternehmen bevorzugen. Im Gespräch kann der Aussteller sein Unternehmen attraktiv vorstellen und das Interesse gewinnen, welches nur mit der schriftlichen Anzeige nicht da wäre. Und auch gegenseitig: Man bekommt den ersten Eindruck von den interessierten Personen, ohne dass man ihre vollständige Bewerbung bearbeiten und sie zu einem Gespräch einladen muss. 

Dieser direkte Kontakt ist häufig das, was die Unternehmer im Handwerk auf der Messe besonders schätzen. Zumal nicht alle, die in diesem Bereich nach einer Ausbildung suchen, einwandfreie Bewerbungen vorweisen können, aber dennoch persönlich überzeugen. Ganze Vorstellungsgespräche ohne Schriftverkehr und Terminchaosentwickeln sich oft auf Messen, und zwar nicht nur mit künftigen Azubis, sondern auch mit Führungskräften.

Jobmessen in Sachsen

KarriereStart2023 war die erste große Jobmesse des Jahres in Sachsen. Mit einem abwechslungsreichen Programm, vielen Ausstellern und Besuchern sowie dem diesjährigen Motto „Zukunft selbst gestalten“ war sie mit Sicherheit eine Bereicherung für alle Beteiligten. Und was halten Sie von Jobmessen? Schreiben Sie mir gern in die Kommentare! 

 

Ihr Dirk Eckart 

Dä sächschn Erfindor

Kaffeefilter
Walter Stuber & Dirk Eckart
Allgemein

Dä sächschn Erfindor, Ideenreichtum und Handwerk - Unternehmer in Sachsen sind erfinderisch

Nicht jede Erfindung geht um die Welt – doch aus Sachsen stammen viele weltbekannte Errungenschaften. Jeder hat wohl schon einmal mit einer Filtertüte Kaffee gebrüht oder Tee mit einem Doppelkammer-Beutel hergestellt. In der Weihnachtszeit reist auch der Dresdner Christstollen in alle Welt und demonstriert, dass im sächsischen Freistaat Handwerk, Unternehmergeist und Ideenreichtum Hand in Hand gehen.

Kaffeesachsen und ihre Liebe zum Kaffee

Unsere Liebe in Sachsen zu dem duftenden Heißgetränk ist so sprichwörtlich, dass schon die Brüder Grimm das Wort „Kaffeesachse“ in ihr Wörterbuch aufnahmen. Nur in Meißner Porzellan mit Blumenmalerei durfte ein Unternehmer gemäß Leipziger Kaffeehaus-Ordnung von 1697 Kaffee ausschenken. Der Kaffee sollte in Sachsen so stark sein, dass die Blümchen nicht mehr zu erkennen waren. Was störte, waren jedoch die Kaffeekrümel in der Tasse.

Um Abhilfe zu schaffen, probierte Melitta Benz einiges aus. Erfolgreich war sie, als sie Löschpapier aus den Schulheften ihrer Kinder in ein selbst gestanztes Sieb einlegte und so die unangenehmen Brösel herausfilterte. Ihre Erfindung brachte der Dresdnerin viel Lob ein, sodass Sie gemeinsam mit Ihrem Ehemann ein Handwerk zur Filterproduktion aufbaute. Mit einem Patent und 73 Pfennigen Eigenkapital gründeten sie 1908 die Firma, die heute zur internationalen Melitta-Unternehmensgruppe herangewachsen ist.

Die Neu-Erfindung des Teebeutels für Teekanne

Neue Kunden wollte Unternehmer Thomas Sullivan gewinnen, als er 1908 kleine Probierpakete Tee in die ganze Welt versandte. Zur Kostenreduktion wählte er dafür leichte Seidensäckchen statt schwere Metalldosen. Die Empfänger fanden das praktisch und kochten die Blätter gleich in der Verpackung. In Verruf kam die versehentliche Erfindung, als Nachahmer ähnliche Säckchen mit minderwertigen Kräutern befüllten.

Später nutzten Dresdener Unternehmer der Firma Teekanne den Teebeutel für die Truppenverpflegung. Doch die Maschine zum Befüllen stockte häufig und brachte die Produktion zum Stoppen. Für frische Ideen übergaben die Sachsen das Problem ihrem besten Lehrling Adolf Rambold. Dieser erdachte die Erfindung des Doppelkammer-Teebeutels und einer darauf optimierten Befüllmaschine. Weltweit zählt der Doppelkammer-Beutel heute als die am weitesten verbreitete Art, Tee in Einzelportionen zu verkaufen.

Die Ampelfrau und weitere moderne Erfindungen

Auch heute packen Unternehmer und Unternehmerinnen in Sachsen kräftig an, um mit ihren einfallsreichen Erfindungen unser Leben angenehmer, gerechter oder umweltfreundlicher zu gestalten. Seit 2004 gibt in Zwickau die erste Ampelfrau den Fußgängern grünes Licht zum Überqueren der Straße. Im Frisör-Handwerk spart seit 2008 die Mikrostrahldüse Heidi Wasser, eine Erfindung von Heidrun und Siegfried Rösler aus Friedersdorf - alles Made-in-Sachsen.

Mit Innovationspreisen und Wettbewerben halten Handwerk, Medien und das Land Sachsen diese lange Tradition am Leben und fördern die Innovation. Vielleicht haben auch Sie schon lange eine Idee im Hinterkopf, mit der Sie Ihren und unseren Alltag verbessern möchten. In Sachsen finden Sie die richtige Umgebung und Bedingungen, um ganz groß durchzustarten. Wir freuen uns auf Ihre Einfälle.

Euer Dirk Eckart

Däs Gud Gadewitz mit Ölmühle

Gut Gädewitz
Walter Stuber & Dirk Eckart
Allgemein

Die Öl-Barone aus Mittelsachsen - sächsisches Handwerk für mehr Nachhaltigkeit

In Sachsen sprudelt das Öl. Im Gegensatz zu klimaschädlichem Erdöl geht es auf Gut Gadewitz in Mittelsachsen jedoch allein um Genuss und Nachhaltigkeit. Kaltgepresst und geschmackvoll bleiben bei den Speiseölen aus Sachsen alle wichtigen Inhaltsstoffe erhalten. So macht Nachhaltigkeit Spaß. Wie gut Maja und Dieter Horlacher ihr Handwerk verstehen, darf jeder auf Gut Gadewitz selber kosten.

Gut Gadewitz - Nachhaltigkeit mitten in Sachsen

Der regionale Anbau und die lokale Wertschöpfung, das ist für Maja und Dieter Horlacher  wichtig. Seit mehr als 2006 verkaufen die beiden Gutsbesitzer in ihrem Hofladen alles, was die Region an köstlichen Lebensmitteln hervorbringt. Hier werden Sie mit frischen Fleischwaren versorgt, erhalten saisonales Gemüse und sonnengereiftes Obst und erfreuen sich an süßen Marmeladen und aromatischem Honig. Besucher aus ganz Sachsen finden im Hofladen neben Käse und Backwaren auch interessante Weine und den einen oder anderen hochprozentigen Tropfen. Kurzum, der Hofladen ist ein Ort zum Schwelgen und Schlemmen.

Nun ist das Unternehmer-Paar in Mittelsachsen auf Öl gestoßen. In der alten Scheune des  Vierseitenhofs arbeitet seit kurzer Zeit der ganze Stolz der jungen Öl-Barone: eine Öl-Presse für die ökologische Speiseöl-Produktion, ganz im Sinne der Nachhaltigkeit.

Ein schwieriges Handwerk für den Agraringenieur und seine Frau

Wenn Sie an Öl-Produktion denken, kommt Ihnen Mittelsachsen vielleicht nicht als erste Region in den Sinn. Sollte es aber, denn auf den fruchtbaren Böden des Mittelsächsischen Löss-Hügellands wachsen viele Pflanzen, die Speiseöl in herausragender Qualität und Geschmack hervorbringen.

Neben Rapsöl, Sonnenblumenöl und Leinöl fließen aus der Presse des Agraringenieurs und seiner Frau auch Mohnöl, Leindotteröl und sogar Hanföl - alles frisch aus der regionalen Flora in unserem schönen Mittelsachsen. Kurze Transportwege unterstützen die umweltfreundlichen Ambitionen der Gutsbesitzer. Mit ihrem neu erlernten Handwerk sichern sie zusätzlich ein Stück der bäuerlichen Tradition in Sachsen. Es lohnt sich also doppelt für die Kunden des Hofladens, auf Nachhaltigkeit bei ihren Einkäufen zu achten.

Leuchtendes Beispiel für das Handwerk in Mittelsachsen

Neben der interessanten Auswahl an natürlichen und aromatischen Ölen aus regional wachsenden Pflanzen ist das Gut Gadewitz vor allem eines: ein Vorbild für sächsisches Unternehmertum. Gefördert im Rahmen der Mehrwert-Initiative “Nachhaltig aus der Krise“ zeigen uns die beiden mittelsächsischen Unternehmer, dass Weitsicht und Erfolg Hand in Hand gehen.

Erst übernahmen sie das Gut in Mittelsachsen, dann kam der Hofladen, danach die Ölmühle und für die Zukunft haben Maria und Dieter ebenfalls große Pläne. Als gläserne Manufaktur sollen Besucher später mit eigenen Augen das Handwerk miterleben, mit der regionalen Saat in köstliches Speiseöl verwandelt wird.

Von der Qualität der nachhaltigen Produkte aus Sachsen konnte ich mich selber überzeugen und bin begeistert. Für die Zukunftspläne wünsche ich den beiden Öl-Baronen daher viel Erfolg.

Ihr Dirk Eckart

Dä Burg Stolpen

Burg Stolpen
Walter Stuber & Dirk Eckart
Ausflugsziele

Burg Stolpen: Handwerk in Sachsen, das sind Werte von Dauer

Gebaut und erweitert, umgebaut und abgebrannt, Wiederaufbau und Abriss – Burg Stolpen blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Sie wurde damit zum Symbol für das unermüdliche Handwerk in Sachsen. Mit Schweiß und Durchhaltevermögen schufen Handwerker auf dem BasaltbergStolpen eine Verteidigungsanlage, die stets an die aktuellen Bedürfnisse angepasst wurde – ein herausragendes Zeichen für gute Handwerkskunst.

Verankert in einer bewegten und bewegenden Geschichte

Weithin sichtbar erinnert uns die Burg Stolpen in Sachsen daran, dass ein erfolgreiches Handwerk sich stetig neu orientiert. Erste urkundliche Erwähnung als Verwaltungssitz rückten Stolpen auf die Landkarte der Geschichte. Es folgten Jahrhunderte erfolgloser Belagerungen durch Hussiten, kaiserliche Kroaten und Schweden, sowie bauliche Ergänzungen durch den Schösserturm, Johannisturm, Kornhaus und Umbau zum werhaftenRenaissance-Schloss und schließlich zur Festung.

Erst der große Stadtbrand 1723 und der Verlust an die preußische Armee, welche die Burg 1757 aus militärischer Überlegung abrissen, konnte der Verteidigungsanlage ernsthaft schaden. Doch nur ein Jahr lang, denn schon 1758 wurde nach der Rückeroberung durch Sachsen hier eine Garnison stationiert. Marode Gebäude wurden später aus Sicherheitsgründen abgerissen, nur um für die Verteidigung gegen Napoleon wieder aufgebaut zu werden, welcher sie sprengte. Erst mit der Restaurierung für touristische Zwecke 1859 kehrte auf dem Basaltberg etwas Ruhe ein.

Wasserversorgung als Symbol für sächsisches Handwerk

Nein, das soll hier kein Geschichtsunterricht werden. Vielmehr zeigt uns die bewegte Geschichte der Burg Stolpen, wie sehr das Handwerk ein Spiegelbild der Zeit ist. Die Wasserversorgung auf dem Basaltberg ist ein gutes Beispiel dafür.

Bis ein Bergmeister aus Freiberg 1563 die Wasserkunst errichtete, wurden Zisternen in der Burg teils als Fronpflicht des Dorfes von Hand mit Wasser befüllt. Als Wasserkunst wird das Handwerk bezeichnet, eine lokale Wasserversorgung über Wasserräder und hölzerne Leitungssysteme zu bauen. In Stolpen überbrückte der Bergmeister dafür ohne Einsatz von Pumpen rund 100 Höhenmeter - beeindruckend.

Gleichermaßen schwierig gestaltete sich 1608 das Bohren des Tiefbrunnens im harten Basalt. „Gebohrt“ wurde mit Feuer, durch Erhitzen und rasches Abkühlen des Gesteins. Erst nach 22 Jahren harter Arbeit stießen die Arbeiter in über 80 Metern Tiefe auf Wasser. Zisternen-Lager, Wasserkunst und Tiefbrunnen - das ist sächsisches Handwerk auf dem Stand der Technik seiner Zeit.

Handwerk hat Wert

Heute lernen wir aus der Geschichte der Burg Stolpen vor allem eines: Wir Sachsen sind begabt darin, für jede Herausforderung eine Lösung zu finden und diese Lösung zielstrebig bis zum Ende zu verfolgen.

Eine Burg, die Jahrhunderte lang den Angriffen ihrer Belagerer standhält und erst nach Übergabe an die Preußen ernsten Schaden nahm, zeugt von der Qualität der Arbeit, die sächsische Handwerker hier leisteten. Qualität ist eine Eigenschaft, die sich häufig erst in den Geschichtsbüchern zeigt.

Kommen Sie nach Stolpen und schauen Sie sich dieses sächsische Denkmal für Ingenieurskunst und Handwerk auf dem Basaltberg aus der Nähe an.

Euer Dirk Eckart 

Dä Sogge aus Sachsn

Walter Stuber & Dirk Eckart
Sächsische Unternehmen

Heimat und Handwerk - warum das Erzgebirge völlig von den Socken ist

Selbst wenn Sie alle Tassen in Ihrem Schrank haben, vermissen Sie sicherlich die eine oder andere Socke. Da geht es Ihnen so, wie den meisten Menschen. Heimat-Mythen sprechen von Socken-fressenden Kobolden, von schwarzen Löchern in der Socken-Schublade oder von Socken als intelligente Wesen, die nachts alleine durch Sachsen wandern und sich im schönen Erzgebirge verlaufen. Ich glaube eher, das sind Ausreden, um sich vor dem Kauf neuer Socken zu drücken.

Zeigt her eure Füße

Lange Zeit hatten wir Sachsen in unserer Heimat ein eher distanziertes Verhältnis zum Socken-Handwerk. Das lassen sich die praktischen Fußwärmer nun nicht länger gefallen und treten mit bunten Farben und frechen Sprüchen bestickt ins Rampenlicht. Socken zu zeigen ist in. In Sachsen stehen wir, sogar buchstäblich, auf solides Handwerk. Die Socke von der Stange hat ausgedient und Qualitätsarbeit aus der Heimat ist gefragter denn je.

Sachsen bekennt Farbe, zeigt Individualität und steht auf Socken, die dem jeweiligen Anlass angemessen sind. Luftzirkulierende Sohlen, weiche Nähte und Flexzonen für optimale Bewegungsfreiheit – bei so viel Komfort macht das Füßeln so richtig Spaß. Erst recht, wenn knallige Farben und auffällige Muster die Blicke auf sich ziehen.

Gutes aus dem Erzgebirge

Ein Traditionsunternehmen unserer HeimatSachsen wirbelt den Socken-Markt gehörig auf. Die Sieber Sport Strumpffabrik GmbH stellt mitten im wunderschönen Erzgebirge Socken für jeden Einsatz her. Unter dem Label Miriquidi-Socks produzieren die Socken-Könige modische Hingucker für den Alltag, organische Schafwollsocken, elegante Business-Socken, verstärkte Arbeitssocken, coole Bike’n’RunSportsocken, atmungsaktive Sneakersocken und vieles mehr.

Ihr Handwerk verstehen die Socken-Profis aus dem Erzgebirge, das können auch die Fußballer der Bundesliga bezeugen. Mit dem optimalen Fußklima kicken die Profisportler gleich doppelt so gut. Dabei kann mit den Socken aus dem Erzgebirge jeder vom Klimawandel an den Füßen profitieren.

Zeit für den Socken-Tausch

Harry PottersHauself Dobby hätte an den Miriquidi-Socks sicherlich seine helle Freude, schließlich offenbarte er dem Zauberer: „Socken sind Dobbys liebste, liebste Kleidungsstücke, Sir!“ Aber Hand aufs Herz, wann haben Sie das letzte Mal Ihre durchlöcherte Fuß-Garderobe gegen eine moderne und frische Fuß-Bekleidung ausgetauscht?

Modische Socken liegen voll im Trend. Viel zu oft vergessen wir, wie wichtig unsere Füße für unser Wohlbefinden sind. Machen Sie sich gleich auf die Socken und entdecken Sie dieses uraltes Handwerk ganz neu. Ihre Füße werden ganz von den Socken sein, wie angenehm sich ein passendes, wohlüberlegtes und Luft-zirkulierendes Paar Socken anfühlt. Es ist schön zu sehen, dass in unserer Heimat im Erzgebirge ein paar erfindungsreiche Sachsen dieses wichtige Handwerk hochhalten.

Euer Dirk Eckart 

Dä Karli in Leipzsch

Dä Kärli in Leipzsch
Walter Stuber & Dirk Eckart
Ausflugsziele

Die Kali in  Leipzig  - schlemmen, shoppen, tanzen

Leipzig  - eine Stadt voller Leben. Nirgendwo scheint die  Sachsen -Metropole lebendiger, als auf der farbenfrohen Karl-Liebknecht-Straße im Süden der Stadt. Hier treffen Kunst und  Handwerk  aufeinander, Restaurants und  Mode-Boutiquen, studentisches  Laisser-faire  und wildes Nachtleben. Liebevoll Kali oder  Südmeile  genannte gibt das Szeneviertel den Puls von  Leipzig  vor.

Buntes  Straßenleben  wie am Mittelmeer

Es ist eine Mischung aus fröhlichem Treiben und mediterraner Gemütlichkeit, die  Leipzig -Besucher zur Kali zieht. An kaum einem anderen Ort in  Sachsen  bekommen Studenten, Lebenskünstler und Touristen mehr geboten, als in den Straßencafés, den  Szene-Bars  und den denkmalgeschützten  Fabrikhallen  der Kali.

Längst ist die  Südmeile  nahe der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur über ihre Aufgabe als studentischer Treffpunkt hinausgewachsen. In den 26 gastronomischen Einrichtungen treffen sich heute Künstler mit  Start-Up-Unternehmern, junge  Sachsen  mit Leipziger  Urgesteinen  sowie  Boutiquen-Betreiber  mit trendigen  Mode-Designern. Sie plaudern beim Glas Wein oder Latte  macchiato  über ihr  Handwerk, das Leben und was die  Sachsen  sonst gerade bewegt.

Von der  Löffelfamilie  bis zur  Fischer-Art

Auch wenn die Kali sich erst um 2000 zur Studenten- und  Kneipenmeile  entwickelte, so zeugen noch heute  Neon-grelle  Zeichen von ihrer  DDR-Vergangenheit . Halb als Kunst, halb als  Handwerk  grüßt seit 1975 die  Löffelfamilie  als bunte  Neon-Reklame  des einstigen  VEB  Feinkost die Bürger von  Leipzig .

Noch fröhlicher ist der Anblick des  Fischer-Art -Hauses, das an einen Picasso oder die Seiten eines Kinderbuches erinnert. Überhaupt sind Kunst und  Handwerk  gut auf der Kali vertreten. Vom  Handwerk  für feinste  Manufakturwaren  und Designermode über das Schumacher – Handwerk,  das Goldschmiede-Handwerk  bis zur Töpferei und  Tischkultur  bedienen  Kunst-Handwerker  und Handwerkerinnen hier jeden Geschmack.

Ein Besuch der sich lohnt

Der Kaffee mit alten Freunden, das Bier zum Feierabend mit den lieben Kollegen oder das  Mode-Shopping  mit dem oder der Liebsten – auf der Kali findet jeder seinen Moment der Entspannung. Sie ist eine der wenigen Orte in  Leipzig  oder ganz  Sachsen, der rund um die Uhr mit Leben erfüllt ist.

In einem kulinarischen Kreislauf treffen sich Jung und Alt zum Frühstück, Brunch,  Mittagsessen,  Kaffeepause  und  Nachmittagskuchen, gemeinsamen Restaurantbesuch oder  Candlelight-Dinner  sowie dem schnellen Döner vor und nach dem  Club-Besuch. Die Kali pulsiert. Erleben Sie selbst das bunte Treiben auf der facettenreichen  Südmeile  in  Leipzig, ob sie aus der Stadt, aus  Sachsen  oder der weiten Welt kommen.

Ihr Dirk Eckart