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Däs Blauä Wundor oh dä Lockwitzor Brüggä

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Blaues Wunder – Ein Wahrzeichen Dresdens mit Geschichte und Ingenieurskunst

Wenn du Dresden besuchst, kommst du an einem echten „Wunder“ nicht vorbei: dem Blauen Wunder , wie die Loschwitzer Brücke liebevoll genannt wird. Doch woher kommt dieser Name? Was macht diese Brücke so einzigartig? Und was hätte es bedeutet, diese Ikone der Stadt zu ersetzen? 

Die Geschichte hinter dem Blauen Wunder 

Die Loschwitzer Brücke, die 1893 feierlich eröffnet wurde, war damals eine technische Sensation. Sie war eine der ersten Brücken, die ohne Strompfeiler im Fluss gebaut wurden. Das ermöglichte eine ungehinderte Schifffahrt auf der Elbe und war zur damaligen Zeit ein visionäres Ingenieursprojekt. 

Der Name “Blaues Wunder” geht sowohl auf die Farbe ihrer Lackierung als auch auf die Bewunderung für die damals fortschrittliche Bauweise zurück. Eine solch filigrane Stahlkonstruktion über die Elbe zu spannen, war im späten 19. Jahrhundert ein echtes Meisterwerk. Stell dir vor: Die Konstruktion galt zur Zeit ihrer Erbauung als eine der längsten Brücken ihrer Art in Europa. 

Zahlen & Fakten: Stahl, Nieten und Bauzeit 

Die Brücke besteht aus einer beeindruckenden Materialmenge : Mehr als 3.000 Tonnen Stahl wurden verbaut. Die Konstruktion wird durch etwa 100.000 Nieten zusammengehalten – das war echte Schwerstarbeit für die damaligen Handwerker. 

Die Bauzeit betrug gerade einmal zwei Jahre – heute fast unvorstellbar, wenn man bedenkt, wie lang moderne Bauvorhaben oft dauern. Zum Vergleich: Der geplante Neubau der Carolabrücke (eine zentrale Elbquerung in Dresden) hat bereits Jahre in der Planung verbracht, obwohl wir heute über modernste Bau- und Planungstechnologien verfügen. 

Ein Wunder der Beständigkeit 

Das Blaue Wunder hat in den letzten Jahrhunderten viel erlebt: Kriege, Hochwasser und den Wandel der Zeiten. Besonders bemerkenswert ist, dass die Brücke im Zweiten Weltkrieg von der Sprengung durch deutsche Truppen verschont blieb, da couragierte Bürger die Zerstörung verhinderten. Sie bewahrten damit ein Stück ikonischer Geschichte Dresdens. 

Heute & Morgen: Die Carolabrücke 

Wenn wir das Blaue Wunder mit modernen Bauvorhaben wie dem Neubau der Carolabrücke vergleichen, wird klar, wie faszinierend die Ingenieurskunst um 1900 war. Während der Neubau der Carolabrücke Kosten in Millionenhöhe und Planungszeiten von mehr als einem Jahrzehnt verschlingt, wurde das Blaue Wunder in einer Rekordzeit gebaut – und das mit den damaligen Möglichkeiten. Was zeigt, dass jede Zeit ihre Brücken-Helden hat. 

Fazit: Ein lebendiges Denkmal 

Das Blaue Wunder ist mehr als eine Brücke – es ist ein Symbol für Innovationskraft, Geschichte und Dresdens Kampfgeist. Es erinnert uns daran, wie wichtig es ist, das Alte zu bewahren und zugleich moderner Technik Platz zu machen. 

Beim nächsten Spaziergang über das Blaue Wunder lohnt es sich, nicht nur den Ausblick auf die Elblandschaft zu genießen, sondern auch an die Tausenden Hände zu denken, die dieses Wunder der Ingenieurskunst Realität werden ließen. 

Mit besten Grüßen und immer gut gerüstet,

Euer Dirk 

Dä Rakotzbrigge in Kromlau

Rakotzbrücke in Kromlau
Walter Stuber & Dirk Eckart
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Haben Sie schon etwas von Teufelsbrückengehört? Als solche bezeichnet man nämlich solche Brücken, welche dank ihrer schlanken Konstruktion im Spiegelbild fast einen perfekten Kreis bilden. Früher glaubten viele, dass nur der Teufel auf diese Weise bauen konnte. Die perfekte Form ist natürlich nicht dem Teufel zu verdanken, sondern dem Handwerk und der Baukunst. Eine der bekanntesten Teufelsbrücken Deutschlands findet man in Sachsen. Die Rakotzbrücke in Kromlau im Nordosten von Sachsen ist mit ihrem filigranen Bogen und einzigartiger Steinkonstruktion jedenfalls einen Besuch wert – unabhängig davon, ob man mehr an den Teufel oder ans Handwerk glauben will.

Die geheimnisvollste Brücke von Sachsen

Die Brücke befindet sich in einem Landschaftspark am malerischen Rakotzsee. Der Park ist im 19. Jahrhundert im Auftrag eines Rittergutsbesitzers aus Sachsen erbaut worden und für seine Gartenarchitektur im romantischen Stil bekannt. Dabei ist auch eine der bekanntesten Brücken von Sachsen zwischen 1866 und 1875 entstanden. An einer engen Stelle verbindet sie die beiden Ufer von Rakotzsee, allerdings nicht auf eine ganz gewöhnliche Weise. Das Handwerk der Steinmetze hat für elegante Steingrotten auf beiden Seiten der Brücke gesorgt und die Brücke selbst als perfekten Bogen über dem See ausgeführt. Die Bauform verleiht dem Ort eine mysteriöse Atmosphäre, der die Rakotzbrücke ihre Berühmtheit in Sachsen und darüber hinaus verdankt.

Die Rakotzbrück ein neuem Glanz: Das Handwerk machtses möglich

Das Handwerk hat im Jahr 2017 übrigens ein weiteres Mal seine wichtige Rolle gespielt, als mit der umfassenden Sanierung der Rakotzbrücke begonnen wurde. Eine der Grotten war nämlich schon 1956 eingestürzt und auch der Brückenbogen war mittlerweile nicht mehr in bester Kondition. 150 Jahre nach dem Bau der Brücke stand das Handwerk fast vor gleichen Herausforderungen wie damals und hat diese erneut mit Erfolg gemeistert. Die Rakotzbrücke ist in seiner alten Form wieder da und bei den zahlreichen Besuchern beliebt. Die Brücke ist eins der bekanntesten Fotomotive von Oberlausitz und ganz Sachsen und lockt hierher die Touristen aus der ganzen Welt.

Eines ist dem Handwerk allerdings nicht gelungen: Die Rakotzbrücke ist auch nach der Sanierung nicht begehbar. Diese Entscheidung wurde zugunsten der authentischen Form getroffen, die bei der Sanierung zu erhalten galt. Die Besucher nehmen das dem Handwerk scheinbar nicht übel: Ohne Fußgänger gelingen die Fotos noch besser – und das ist schließlich für die meisten der Grund, nach Kromlau in Sachsen zu reisen.

Euer Dirk Eckart