Baukunst, Bären, Brückenschlag – so schön ist Schloss Hartenfels in Sachsen
Schloss Hartenfels in Sachsen ist ein Juwel für Freunde deutscher und internationaler Geschichte. Hier arbeitete Luther maßgeblich am neu geschaffenen Protestantismus, hier regierte Friedrich der Weise als Kurfürst von Sachsen und hier markierte der Handschlag zwischen US-amerikanischen und sowjetischen Truppen das Ende des 2. Weltkrieges. Neben der Geschichte zieht aber gerade die Touristik rund um das Renaissanceschloss Besucher aus alle Welt an.
Von Kurfürsten, Kommandeuren und Kinderspaß
Torgau, im Norden von Sachsen, beherbergt am Westufer der Elbe ein Schmuckstück der Touristik. Auf dem festen Gestein des Porphyrfelsens steht Schloss Hartenfels, groß und elegant mit einer bewegten Geschichte. Erst dienten die schützenden Mauern als Burg, die Kurfürst Friedrich III. während der Renaissance zu dem prunkvollen Anwesen ausbauen ließ. Sein bekannter Freund und Berater Martin Luther formte hinter den ehrwürdigen Mauern die Grundzüge des Protestantismus. Kurz vor seinem Tode weihte Luther persönlich die neue Schlosskapelle als erste für den Protestantismus gebaute Kirche ein.
Wie als Kulisse für einen heroischen Hollywood-Streifen ragte Hartenfels neben der gesprengten Elbbrücke hervor, als sich Ende des 2. Weltkrieges hier die Truppen der US-amerikanischen und sowjetischen Armeen zum ersten Mal begegneten. Bei so bedeutender Geschichte mag einem das nahegelegene älteste Spielzeuggeschäft in Deutschland beinahe als Randnotiz erscheinen.
Touristik-Attraktion Nummer 1: der Wendelstein
Mit Schloss Hartenfels hat Baumeister Arnold von Westfalen seiner Schule ein weiteres Meisterwerk hinzugefügt. Steht ein Besucher im Hof der Anlage, fällt der Blick unweigerlich auf den 20 Meter emporragenden Wendelstein, ein frei stehender Treppenturm ohne die sonst übliche Mittelsäule. Schon im Jahr 1900 nennt das Verzeichnis der bedeutendsten Kunstdenkmäler im deutschsprachigen Raum den Wendelstein als eine der architektonischen Hauptleistungen der Frührenaissance in Deutschland.
Als lebendes Stück Geschichte zählt auch eine weitere Touristik-Attraktion auf Hartenfels: der Bärengraben. Einst beherbergte er bis zu 30 Bären, ursprünglich gefangen von Herzog Friedrich dem Streitbaren. Die heutigen Bewohner führen Ihr bäriges Leben als Nachkommen aus dem Leipziger Zoo.
Touristik abseits des Schlosses
Genug der geistigen Bildung schließlich bietet ein Hartenfels-Besuch weit mehr als ein Tag in der Schule. Große und kleine Abenteurer finden in der Nähe der Schlossanlage genügend Unterhaltung, die einfach nur Spaß macht.
Carl Loebner, das älteste Spielwarengeschäft der Welt, bringt seit 1685 Kinderaugen zum Leuchten. Ähnliches gilt für das Braumuseum in Torgau, auch wenn dessen Besucher schon größer und dem Kindesalter entwachsen sind. Groß sind auch die Bewohner der Straußenfarm in Naundorf, die sich gerne von uns menschlichen Zweibeinern streicheln lassen. Noch größer sind die Dimensionen in der Sternwarte „Juri Gagarin“ in Eilenburg, die für Sie die Sterne vom Himmel holt.
Lust bekommen? Dann machen Sie sich gleich auf den Weg und bestaunen Sie Schloss Hartenfels bei Ihrem nächsten Urlaub in Sachsen.