Glück auf aus Roßwein

Walter Stuber & Dirk Eckart
Allgemein

Ein Wanderweg zwischen Zukunft und Vergangenheit 

Regional, lehrreich und ein Bindeglied zwischen Zukunft und Vergangenheit in Mittelsachsen - so präsentiert sich der neue Rundwanderweg in Roßwein. Dass Sachsen und Besucher jetzt unser UNESCO-Weltkulturerbe zu Fuß erleben dürfen, liegt vor allem am beeindruckenden Engagement des Denkmalpflegers Ulrich Bänsch sowie den beiden Wanderwegwarten Kerstin und Jens Pigorsch. 

Silberbergbau in Sachsen 

Einst versprach der regional bestimmende Bergbau den Roßweinern eine goldene Zukunft oder genauer genommen, eine silberne Zukunft. Seit dem 12. Jahrhundert übten die Silberkvorkommen des Erzgebirges auf viele Sachsen eine große Anziehungskraft aus. Sie strömten aus allen Ecken nach Mittelsachsen und siedelten sich rund um Roßwein an. So entstand die Montanregion Erzgebirge/Krusnohori, die heute Teil des UNESCO-Weltkulturerbes ist. 

Die Verleihung des Titels „Bergstadt“ im 18. Jahrhundert zeigt auf, wie lange und welche regional unschätzbarere Bedeutung der Bergbau für Roßwein darstellt. Diesen wichtigen Teil der Stadtgeschichte für die Zukunft und alle Sachsen zu bewahren, das ist das Ziel des neuen Rundwanderwegs. 

Ein Lehrpfad als Staffelstab regional interessierter Akteure 

Es ist schon großartig, was hier in Mittelsachsen erschaffen wurde, auch wenn der Bergbauwanderweg nicht der erste in Mittelsachsen ist. Bereits seit 1985 führt ein ähnlicher Lehrpfad durch den Gersdorfer Forst. Neu ist allerdings, dass die Idee von Denkmalpfleger und Naturschützer Ullrich Bänsch jetzt in die Tat umgesetzt wurde, den vorhandenen Weg fortzuführen. Der Denkmalpfleger selbst fand und dokumentierte für das Projekt 34 regional bedeutsame Bergbaugebäude rund um Gleisberg, Wolfstal und Roßwein. 

Das Gros der Arbeit leistete danach das Ehepaar Kerstin und Jens Pigorsch. Als ehrenamtliche Wanderwegwarte planten sie die Kurse und Beschilderungen und brachten rund 20 Schautafeln am Wegesrand an. Über ihre großartige Initiative freuen sich jetzt Besucher und Bewohner von Mittelsachsen, die beim Wandern mehr über die interessante Geschichte des Silberabbaus in Roßwein erfahren. 

Jetzt für alle geöffnet 

Nicht einmal das Corona-Virus konnte die Engagierten davon abhalten, ihr Herzensprojekt noch vor dem Sommer zu eröffnen. Pandemiebedingt musste eine geplante Eröffnungsfeier leider ausfallen, die Freigabe für Wanderlustige aus Sachsen und Umgebung fand aber trotzdem statt. Das ist auch gut so, denn auf den Lehrpfad dürfen Bänsch und die Pigorschs durchaus stolz sein. 

Wenn Sie jetzt die Wanderlust gepackt hat und Sie planen, in Zukunft einmal nach Roßwein in Mittelsachsen kommen, dann folgen Sie den pink- und türkisfarbenen Schildern. Sie weisen mit Schlägel und Bergeisen die 4,8 und 9,1 Kilometer langen Wanderwege aus, die Sie zu den Resten der mittelsächsichen Bergbaugeschichte führen. Sowohl die Bergbau-Historie, wie auch der Bergbauwanderweg selbst sind leuchtende Beispiele für den Schaffensdrang regional interessierte Sachsen, die sich etwas in den Kopf gesetzt haben. 

Ihr Dirk Eckart  

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